Backlight Bleeding

Was kann man gegen Backlight Bleeding tun?

von Furios

Monitore mit einem IPS-Panel haben ihre Stärken bei der Farbwiedergabe und beim Blickwinkel. Da mittlerweile auch die Bildwiederholrate und die Reaktionszeit stimmen (im Vergleich zu TN-Panels), sind sie für viele die erste Wahl. Ganz ohne Schwäche geht es aber nicht, wobei hier besser gesagt vom sogenannten Backlight Bleeding die Rede ist. Darunter versteht man helle Bereiche bei einem Bildschirm, die im Zuge eines dunkeln Hintergrunds (zum Beispiel bei einer Spiel- oder Filmszene) zu sehen sind. Man spricht auch von Lichthöfen, die vorrangig am Rand und in den Ecken auftreten. Aber warum entsteht Backlight Bleeding überhaupt und was kann man dagegen tun?

Es liegt an den Schichten

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass ein IPS-Panel aus mehreren Schichten besteht. Eine befindet sich beispielsweise nah am Monitorglas und ist für die Verminderung von Reflexionen verantwortlich. Die Herausforderung ist nun, dass die Schichten bei der Produktion optimal ausgerichtet werden, was jedoch selbst bei heutigen Qualitätsstandards nicht einfach ist. Stimmt die Ausrichtung nicht zu 100 %, dann baut sich im Inneren ein ungleichmäßiger Druck auf. Dieser wiederum hat zur Folge, dass die Flüssigkristalle im Bildschirm von der Anordnung her durcheinandergeraten und deshalb Licht an diesen Stellen durchdringt. Hier dürfte natürlich eigentlich keines sein, doch in diesem Fall spricht man von Backlight Bleeding.

Kein Anzeichen für eine schlechte Qualität

Die Lichthöfe können technisch bedingt nicht vollständig verhindert werden. Ein hoher Produktionsstandard sorgt aber zumindest dafür, dass es kein größeres Problem wird. Im besten Fall ist das „Problem“ so gering, dass du es gar nicht wahrnimmt. Es kann nämlich auch dein Monitor betroffen sein, auf dem du gerade diesen Artikel liest. Ist das Backlight Bleeding stärker ausgeprägt, dann nimmst du es spätestens bei dunkler Umgebung und einem dunklen/schwarzen Hintergrund wahr.

Die gute Nachricht ist aber, dass der Effekt im Alltag in der Regel nicht zu sehen ist. Vor allem dann nicht, wenn der Raum hell ist und am Monitor helle Inhalte (wie beispielsweise ein Word-Dokument) angezeigt werden. Meist sieht man es wirklich erst dann, wenn man explizit darauf achtet und einen Test durchführt.

Wichtig ist aber zu wissen, dass es kein Anzeichen für einen niedrigen Produktionsstandard ist. Es kann wie erwähnt technisch bedingt nicht ganz verhindert werden, sodass sowohl ein preiswerter als auch ein teurer Gaming-Monitor Backlight Bleeding aufweisen kann. Die Hersteller versuchen natürlich die Schichten stets perfekt auszurichten, in der Praxis funktioniert das aber nicht immer. Es ist auch kein Defekt, sondern lediglich eine sichtbare Schwäche bei dunklen Hintergründen.

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Kann man Backlight Bleeding testen?

Ja, den Effekt beziehungsweise dessen Ausprägung kannst du ganz einfach testen. Du musst nur den Raum abdunkeln und auf dem Display einen dunklen Hintergrund einspielen. Es kann auch ein YouTube-Video sein, welches auf Vollbild abgespielt wird. Manche sind sogar darauf ausgelegt und zeigen ausschließlich schwarz an. Wichtig ist, dass alles andere (wie Menüleisten usw.) auch ausgeblendet wird.

Läuft das Video (z.B. auf YouTube oder im free TV), dann siehst du im besten Fall keine oder lediglich sehr schwache Lichthöfe (bevorzugt am Rand und in den Ecken). Im schlechtesten Fall sind diese deutlich und an mehreren Stellen zu sehen.

Was kann man gegen Backlight Bleeding tun?

Suchst du im Internet oder auf YouTube nach Lösungen, dann wirst du die kuriosesten Vorschläge finden. Das fängt bei Papierstreifen an und hört beim Öffnen des Bildschirms auf. Zu empfehlen sind diese aber nur bedingt, denn das Öffnen des Monitors hat nicht nur Auswirkungen auf die Garantie, sondern man kann auch im Zuge der „Reparatur“ etwas kaputt machen. Dann ist das Display tatsächlich defekt, was vorher nicht der Fall war.

Wenn es Chancen auf Abhilfe gibt, dann über den Bildmodus und über die Helligkeit. Nahezu jeder Monitor hat verschiedene Modi integriert, die du einfach mal ausprobieren solltest. Es kann gut sein, dass bei einem anderen Modus das Backlight Bleeding sichtbar reduziert wird. Des Weiteren solltest du mit der Helligkeit spielen, denn je dunkler der Bildschirm ist, umso schwächer werden auch die Lichthöfe. Hier gibt es aber logischerweise Grenzen, denn zu dunkel sollte es am Ende auch nicht sein.

Gibt es einen Gaming Monitor ohne Backlight Bleeding?

Wenn man es genau nimmt, dann gibt es keinen Gaming-Monitor ohne Backlight Bleeding. Das liegt daran, weil der Effekt bei IPS-Panels technische Ursache hat. Die Hersteller untersuchen auch nicht die einzelnen Bildschirmmodelle darauf und vermerken, wie stark oder schwach die Lichthöfe ausgeprägt sind. Man kann aber natürlich auch Glück haben und ein Display geliefert bekommen, bei dem die Schichten perfekt ausgerichtet sind. Dann ist Backlight Bleeding kein Thema, aber grundsätzlich hat jeder IPS-Monitor damit zu kämpfen.

Tipp, um einen Gaming Monitor ohne Backlight Bleeding zu bekommen

Der folgende Tipp ist sicherlich nicht der komfortabelste, allerdings hat man bei Online-Shops bekanntlich immer ein 14-tägiges Rückgaberecht. Das heißt, du kannst den Gaming-Monitor nach seiner Ankunft direkt auf Backlight Bleeding überprüfen. Hält sich das Problem in Grenzen, dann gibt es keinen Grund für eine Rückgabe. Sind die Lichthöfe aber relativ stark ausgeprägt, dann schickst du ihn wieder zurück. Zu oft solltest du das aber nicht machen, denn Rücksendungen in hoher Zahl werden von Online-Shops nicht gerne gesehen. Verstreichen die 14 Tage, dann wird es auch mit einer Rückgabe schwierig. Da es nämlich kein Defekt und kein Qualitätsproblem ist, kannst du ausschließlich auf Kulanz hoffen.

Fazit

Gegen Backlight Bleeding bei IPS-Panels solltest du als Endverbraucher nur mithilfe der Bildmodi und der Helligkeit vorgehen. Beides kann den Effekt abschwächen und dieser ist nicht mehr störend. Vom Öffnen des Monitors ist alleine wegen der Garantie abzuraten, aufgrund der technischen Ursache wäre außerdem keine professionelle Reparatur möglich. Und um es noch einmal zu erwähnen: Es ist kein Defekt und kein Qualitätsproblem. Damit keine späteren Überraschungen auftreten, solltest du den Monitor immer sofort nach dem Kauf auf Backlight Bleeding testen und gegebenenfalls zurückschicken.

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