Fast jedes Spiel lässt sich theoretisch zu 100 Prozent durchspielen. In vielen Fällen passiert das aber nicht, da dafür noch so jede Kleinigkeit erledigt werden muss. Vor allem, wenn es sich um Open-World-Games wie GTA V oder Red Dead Redemption 2 handelt. Um trotz abgeschlossener Story weiter Spaß mit dem Spiel zu haben, kann zum Beispiel der Online-Modus gestartet werden. Es gibt aber noch eine Möglichkeit, die auf die Abkürzung RPG hört. Doch was ist das überhaupt?
Das Prinzip ist schnell erklärt
RPG bedeutet ausgeschrieben „Role-Playing Game“. Klingt kompliziert, steht übersetzt aber einfach nur für „Rollenspiel“. Das beschreibt es auch schon perfekt, denn wenn Menschen RPG machen, dann spielen sie online und schlüpfen dabei in eine Rolle.
Die Möglichkeiten sind fast grenzenlos, hängen in erster Linie aber vom Game ab (dazu weiter unten mehr). Im Mittelpunkt steht, dass die Rolle ernst genommen und so gut wie möglich gespielt wird. Man kann unter anderem ein Polizist, ein Verbrecher oder einfach nur ein Zivilist mit Anstellung als LKW-Fahrer sein. Besonders gut für RPG eignen sich Open-World-Spiele.
Werden Spiele extra dafür entwickelt?
Nein, Role-Playing Games werden nicht extra entwickelt, sondern integrieren sich in vorhandene Spiele. Ganz oben auf der Liste stehen GTA, Red Dead Redemption 2 und World of Warcraft. Gute Chancen hat auch Star Citizen, denn hier sind die Möglichkeiten besonders vielseitig, sodass es zu einem ultimativen Roleplay-Game werden kann. Es gibt natürlich noch viele weitere Titel, die genannten sind auf diesem Gebiet aber ganz vorne.
Man muss außerdem erwähnen, dass RPG nicht von den Entwicklern selbst ins Leben gerufen wurde. Bei GTA und Red Dead Redemption 2 ist zum Beispiel nicht Rockstar dafür verantwortlich, sondern die notwendigen Roleplay-Server werden quasi von den Spielern selbst zur Verfügung gestellt. Es gibt eine ganze Reihe davon, unter anderem auf der Plattform Discord.
Kann einfach drauf los gespielt werden?
In der Mehrheit aller Fälle nicht, allerdings gibt es auch Ausnahmen. Das liegt daran, weil der Zutritt auf einen RP-Server unterschiedlich geregelt ist. Manchmal gibt es kein Auswahlverfahren und es kann sofort mit dem Rollenspiel begonnen werden. Die Gefahr ist hier allerdings, dass sich manche Spieler nicht an die Regeln halten und aus der Reihe tanzen. Anders sieht es bei Servern aus, die ein Whitelistverfahren betreiben. Hier muss man sein RP-Verständnis „beweisen“ und die Spieler werden sozusagen selbst ausgesucht. Des Weiteren gibt es ein Bewerbungsverfahren, in dem man sowohl seinen eigenen Charakter als auch den virtuellen vorstellen muss. Das Team entscheidet dann, ob es passt oder nicht.
Die Roleplay-Server unterscheiden sich untereinander durch andere Funktionen, durch andere Regeln, durch andere Richtlinien und durch ein anderes Auswahl- und Bewerbungsverfahren. Man muss also unter Umständen ein wenig suchen, bis man seinen für sich perfekten Ort/Server gefunden hat. Damit alles stets nach den Vorgaben abläuft, werden Verstöße in der Regel geahndet. Natürlich nicht mit Geldstrafen, sondern mit einem Bann.
Warum ist RPG so beliebt?
Open-World-Games sind von Haus aus nur bedingt dafür gemacht, sich streng an die Regeln (zum Beispiel im Straßenverkehr) zu halten. Viele reizt aber genau das, jedoch ist es im Einzelmodus langweilig und im normalen Online-Modus wird sich wenig überraschend nicht daran gehalten. RPG löst dieses Problem und deshalb ist auch die Nachfrage danach recht hoch. Ein weiterer Anreiz sind die vielen Möglichkeiten und der Versuch, das echte Leben so realistisch wie möglich nachzuspielen. Der Spaßfaktor ist aber natürlich ein entscheidender Knackpunkt.