Prozessoren sind von Haus aus so eingestellt, dass sie in Sachen Leistung ein wenig Luft nach oben haben. Viele Nutzer werden das gar nicht wissen oder mitbekommen, da es in dieser Form nirgends deklariert ist. Davon sind auch AMD-CPUs nicht ausgenommen, die in einen AM3/AM3+- oder FM2/FM2+-Sockel passen (auch die Chipsätze der AMD-Serien 7er, 8er und 9er sind damit gemeint).
Nun gibt es aber PC-Nutzer (eventuell zählst auch du dazu), die das Maximum aus ihrem AMD-Prozessor herausholen wollen und sich für eine Übertaktung ihrer CPU interessieren. Normalerweise ist dafür der umständliche Weg ins BIOS erforderlich, mit dem Tuning-Tool „OverDrive“ von AMD ist das nicht notwendig. Stattdessen wurde die Software damals entwickelt, um direkt im Windows-Betrieb Anpassungen vornehmen zu können. Und zwar nicht nur zum Übertakten, sondern auch beim Thema Prozessor- und Speicher-Spannung.
AMD OverDrive wird nicht mehr aktualisiert!
Es ist wichtig zu wissen, dass das Tuning-Tool das letzte Update Anfang 2014 erhalten hat (Version 4.3.1) und von AMD nicht mehr zum Download bereitgestellt und unterstützt wird. Der Grund für die Einstellung ist schnell gefunden, das Programm ist mit den neueren AMD-CPUs nicht mehr kompatibel. Möchtest du trotzdem nicht auf diese Möglichkeit verzichten und hast einen neueren PC, dann musst du einen AMD Ryzen dein Eigen nennen und das dafür entwickelte Tool „AMD Ryzen Master“ herunterladen. Es ist quasi der Nachfolger für die neueren Prozessoren des Herstellers, um eine Übertaktung vornehmen zu können.
Auf anderen Plattformen ist das Herunterladen aber noch problemlos möglich, auch die Ausführung funktioniert ganz normal. Beim Betriebssystem ist mindestens Windows Vista notwendig, die ehemalige Software ist außerdem nur rund 30 MB groß und wurde in Englisch programmiert.
Auch wenn es sich fast schon selbst erklärt, Intel-Systeme sind natürlich nicht kompatibel.
Der Einsatz des Tuning-Tools ist nicht ungefährlich
Grundsätzlich ist AMD OverDrive ein sehr leistungsstarkes Programm, um seinen kompatiblen AMD-Prozessor zu übertakten. Es gibt mit „Auto Clock“ zwar eine Art automatischen Modus (hier wird die CPU so lange übertaktet, bis der PC einfriert und die stabilsten Einstellungen werden nach einem Neustart übernommen), die Nutzung ist ohne entsprechende Kenntnisse aber nicht zu empfehlen. Auch, weil das Maximum erst mit manuellen Anpassungen im „Advanced Mode“ erreicht wird. Du bekommst mit AMD OverDrive auch umfangreiche Informationen zu deinem System angezeigt.
Wie funktioniert das Übertakten?
Sobald die ehemalige Software installiert ist, muss sie gestartet werden. Anschließend wechselst du in den Reiter „Performance Control“ und klickst auf „Clock/Voltage“. Im jetzigen Fenster findest du die derzeitige Leistung des Prozessors, mit dem Setzen eines Hakens beim Punkt „Select all Cores“ und mit der Verschiebung des Reglers bei „CPU Core 0 Multiplier“ auf die rechte Seite, geht es mit der Übertaktung los. Der neue Speed der CPU wird beim Feld „CPU Core 0 Speed“ bei „Current Speed“ angezeigt.
Das war es im Prinzip auch schon, allerdings empfiehlt es sich zum Abschluss ein paar Tests durchzuführen, die die erfolgreiche Übernahme der Veränderungen belegen. Du findest sie unter dem Reiter „Performance Control“ bei „Stability Test“.